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Zusatzstoffe im Dosenfutter: Was steckt wirklich drin?

Zusatzstoffe im dosenfutter: Was steckt wirklich drin?

In diesem Blogpost zeige ich Ihnen, welche Zusatzstoffe in handelsüblichem Dosenfutter für Hunde und Katzen enthalten sein können. Ich kläre Sie über die Auswirkungen dieser Zusatzstoffe auf die Gesundheit Ihrer Haustiere auf und zeige Ihnen, worauf Sie beim Kauf von Dosenfutter achten sollten. Ich zeige Ihnen zudem, wie Sie Ihren Vierbeiner auch ohne Zusatzstoffe natürlich und gesund ernähren können.


Was sind Zusatzstoffe?

Zusatzstoffe sind Substanzen, die Lebensmitteln hinzugefügt werden, um deren Geschmack, Aussehen, Konsistenz und Haltbarkeit zu verbessern. In Hunde- und Katzenfutter aus der Dose sind Zusatzstoffe weit verbreitet. Es gibt viele Gründe dafür.

  • Konservierungsmittel sorgen dafür, dass das Dosenfutter länger frisch bleibt.
  • Verbesserung des Geschmacks: Geschmacksverstärker und Aromen machen das Futter attraktiver.
  • Farbstoffe sorgen für eine ansprechendere Optik.
  • Ernährungsanpassung: Vitamine und Mineralien werden hinzugefügt, um die Nährstoffbilanz zu optimieren.

Hundefutter-Hersteller setzen auf technologische Zusatzstoffe, um die Haltbarkeit oder die Beschaffenheit ihrer Produkte zu optimieren. Die Qualität des Futters bleibt dabei aber oft auf der Strecke. 

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die verschiedenen Zusatzstoffgruppen.

  • Technologische Zusatzstoffe sind alle Stoffe, die Futtermitteln aus technologischen Gründen zugesetzt werden.
    • Dazu zählen: Antioxidantien, Konservierungsstoffe, Säureregulatoren, Emulgatoren, Stabilisatoren, Geliermittel und Verdickungsmittel gehören dazu.
      • Konservierungsstoffe sind unerlässlich, um das Wachstum von schädlichen Mikroorganismen zu hemmen, die das Futter verderben oder den Hund sogar krank machen können.
      • Stabilisatoren im Hundefutter sorgen dafür, dass bestimmte physikalische oder chemische Eigenschaften des Hundefutters länger erhalten bleiben, als es natürlicherweise der Fall wäre.

Hersteller verbessern mit technologischen Zusatzstoffen die Haltbarkeit oder die Beschaffenheit ihres Hundefutters – aber ganz sicher nicht die Qualität.

Hundefutter sollte frisch zubereitet und verzehrt werden oder auf natürliche Weise haltbar gemacht werden, zum Beispiel durch Schockfrieren oder einwecken. Dann braucht es diese synthetischen Stoffe nicht, deren Langzeitwirkung auf den Organismus negativ oder unerforscht ist.

  • Sensorische Zusatzstoffe sind Stoffe, die einem Futtermittel zugesetzt werden, um dessen Futtereigenschaften zu verbessern. Das bedeutet, das Futter schmeckt besser, riecht besser und sieht besser aus! Bei sensorischen Zusatzstoffen gibt es verschiedene Unterscheidungen. Dazu gehören:
    • Natürliche Aromastoffe wie Vanillin, Anis oder Fenchel sind völlig ausreichend.
    • Künstliche Aromastoffe haben in einem guten Futter nichts zu suchen!
    • Dasselbe gilt für Farbstoffe. Carotinoide sind natürliche Farbstoffe, keine künstlichen!

"Ohne Zusatz künstlicher Aromen" oder "mit natürlichem Aroma" heißt: Nur Aromen, die in der Natur vorkommen, wurden zugesetzt!

Hundefutter wird nicht besser oder gesünder, nur weil sensorische Zusatzstoffe beigemischt werden. Aroma- und Farbstoffe werden von der Industrie missbraucht, um minderwertiges Futter künstlich aufzuwerten, fehlende oder schlechte Gerüche zu übertünchen und ungenießbare Nahrung sowohl für die Fellnase als auch für das menschliche Auge schmackhaft zu machen. Eine Handvoll wohlriechender Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Salbei im Futter kann definitiv nicht verurteilt werden. Es ist jedoch eine Tatsache, dass der Großteil des industriell hergestellten Futters mit Lockstoffen überzogen wird, damit unsere Hunde es überhaupt anrühren.

  • Zootechnische Zusatzstoffe sind Stoffe, die den Gesundheitszustand oder die Leistung von Hunden zweifelsfrei positiv beeinflussen. In diese Kategorie fallen Substanzen, die die Verdauung erleichtern, die Futtermittelverwertung verbessern und das Wohlbefinden fördern – allesamt Faktoren, die man als Hundebesitzer nur begrüßen kann. Hierzu zählen beispielsweise Enzyme und Prä- und Probiotika. Letztere sind Mikroorganismen, die den Darm stärken und damit das allgemeine Wohlbefinden fördern.
  • Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe dienen zur Deckung des Nährstoffbedarfs der Hunde und zur Erhaltung wichtiger elementarer Verhältnisse (z. B. Phosphor zu Calcium). Diese Stoffe sind also für das Tier lebensnotwendig. Da sie im Futter gar nicht oder nur in unzureichenden Mengen enthalten sind, müssen sie ihm zusätzlich gegeben werden. Zu diesen Zusatzstoffen zählen:
    • Vitamine und Provitamine (z. B. Vitamin A, Vitamin B1, Biotin)
    • Spurenelemente (z. B. Eisen, Zink)
    • Aminosäuren und ihre Salze (z. B. Taurin, Lysin)

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe werden vor allem Alleinfuttermitteln zugesetzt, denn diese müssen den kompletten Nährstoffbedarf eines Hundes restlos decken. Das bedeutet, ein Hund sollte ein Leben lang mit einer Futtersorte versorgt werden können, ohne dass Mangelerscheinungen auftreten. Nur die wenigsten Futtermittel schaffen das auf natürliche Weise. Zusatzstoffe sind also durchaus nützlich und unverzichtbar. Die erforderliche Menge an ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen ist jedoch abhängig von der Qualität des jeweiligen Futtermittels. Bei industrieller Hocherhitzung auf mehrere hundert Grad bleiben beispielsweise kaum natürliche Nährstoffe im Futter über. Das muss durch Zusätze kompensiert werden. Bei schonender Zubereitung hochwertiger, nährstoffreicher Zutaten kann man die Menge an Zusatzstoffen auf das Minimum reduzieren und so die Natürlichkeit erhalten. In jedem Fall müssen ernährungsphysiologische Zusatzstoffe und ihr Anteil im Futter auf der Verpackung deklariert werden. Diese Auflistung ist ein entscheidender Faktor für die Qualität des jeweiligen Futters.

Wir sehen also, dass wir Zusatzstoffe nicht pauschal verteufeln dürfen. Der Zweck und die Menge sind entscheidend, um zu bestimmen, ob es sich um "gute" oder "schlechte" Zusätze handelt. 

Ich zeige Ihnen, welche Zusatzstoffe häufig verwendet werden und welche Auswirkungen sie haben.

  1. Konservierungsmittel:
    • BHA/BHT (Butylhydroxyanisol E320, Butylhydroxybutyrat E321) ist ein bewährtes Konservierungsmittel, das in vielen Produkten zum Einsatz kommt. Diese synthetischen Antioxidantien verhindern zuverlässig das Ranzigwerden von Fett. Studien belegen eindeutig, dass sie krebserregend sind.
    • Ethoxyquin ist ein weiteres Konservierungsmittel, das in der Vergangenheit in der Haustierfutterindustrie verwendet wurde. Es verursacht zweifelsfrei Leber- und Nierenschäden.
    • Kupferverbindungen werden verwendet, um die Vermehrung von Hefe- und Schimmelpilzen zu verhindern. Sie können zu Leberschäden führen.
  2. Geschmacksverstärker:
    • Mononatriumglutamat (MSG, E621) kann bei Tieren mit einer entsprechenden Disposition allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem wird es häufig eingesetzt, um minderwertiges Fleisch schmackhafter zu machen.
    • Hydrolysiertes Pflanzenprotein kann allergische Reaktionen auslösen.
    • Dinatriuminosinat (E631) wird oft in Kombination mit MSG (E621) verwendet um den "Fleischgeschmack" zu intensivieren. Kann bei empfindlichen Tieren zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
    • Dinatriumguanylat (E627) oft in Kombination mit MSG und hat ähnliche Auswirkungen. 
  3. Farbstoffe:
    • Diese werden eingesetzt, um das Futter bunter und ansprechender zu machen. Sie haben jedoch keinen ernährungsphysiologischen Nutzen und können bei empfindlichen Tieren Allergien und Verhaltensänderungen auslösen – das sollte jedem bewusst sein. Dazu gehören:
      • Tartrazin (E102), ist ein synthetischer gelber Farbstoff, der häufig in Lebensmitteln und Tierfutter verwendet wird. Es gehört zur Gruppe der Azofarbstoffe und verleiht Produkten eine zitronengelbe bis orangefarbene Farbe. Tartrazin kann bei empfindlichen Tieren allergische Reaktionen auslösen, darunter Hautausschläge und Asthma. In hohen Dosen führt es zweifelsfrei zu Verdauungsproblemen. In einigen Ländern, darunter Norwegen, ist Tartrazin aufgrund seiner potenziellen gesundheitlichen Risiken verboten.
      • Amaranth (E123) wird verwendet, um eine rote Färbung zu erzeugen. Amaranth kann Hautreaktionen, Pseudoallergien und Asthma auslösen.
      • Erythrosin (E127) Ein rosaroter Farbstoff, der stark jodhaltig ist. Dieser Farbstoff kann Allergien auslösen, die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und steht im Verdacht, krebserregend zu sein.
      • Lactoflavin (Riboflavin, E101) wird verwendet, um eine gelbliche Färbung zu erzeugen. Im Allgemeinen gilt es als sicher, da es ein Vitamin der B-Gruppe ist.
      • Karamellfarbe (E150) Es erzeugt eine braune Färbung. Bei empfindlichen Tieren kann es zu Verdauungsproblemen kommen.
      • Tartrazin (E102) Ein gelber Farbstoff. Bei empfindlichen Tieren kann dies zu allergischen Reaktionen und Hyperaktivität führen.
  4. Bindemittel:
    • Carrageen (E407) ist ein erstklassiges Geliermittel, gewonnen aus Rotalgen. Ich möchte darauf hinweisen, dass Carrageen Verdauungsprobleme und Entzündungen verursachen kann.
    • Johannisbrotkernmehl (E410) wird  als Verdickungs- und Bindemittel eingesetzt. Im Allgemeinen gilt es als sicher und darf sogar in Bio-Lebensmitteln verwendet werden.
    • Guarkernmehl (E412) dient als Verdickungs- und Stabilisierungsmittel. Bei empfindlichen Tieren kann es zu Verdauungsproblemen kommen.
    • Gelatine wird als Bindemittel und zur Verbesserung der Textur verwendet. Kann bei empfindlichen Tieren Allergien auslösen.
    • Agar-Agar (E406) ist ein pflanzliches Geliermittel, das auch in menschlicher Nahrung verwendet wird. Die Auswirkungen auf Tiere sind bisher nicht vollständig erforscht, doch bislang gilt: Agar-Agar ist unbedenklich.
    • Xanthan (E415) ist ein wichtiger Bestandteil in vielen Produkten. Es wird verwendet als Verdickungs- und Stabilisierungsmittel. Im Allgemeinen gilt es als sicher, doch in hohen Mengen kann es zu Blähungen und Durchfall führen.

Dosenfutter ist eine gute Sache – aber Sie sollten beim Kauf einiges beachten!

Achten Sie beim Kauf von Dosenfutter für Ihre Haustiere unbedingt auf die Zutatenliste! Produkte mit langen Listen komplexer und schwer auszusprechender Zutaten sind oft vollgepackt mit Zusatzstoffen. Hier sind ein paar einfache Tipps, die Sie beachten sollten:

  • Transparenz ist das A und O. Deshalb sollten Sie nur zu Marken greifen, die alle Inhaltsstoffe klar und detailliert auflisten.
  • Natürlichkeit ist Trumpf! Deshalb sollten Sie auf Konservierungs- und Geschmacksstoffe natürlichen Ursprungs setzen. Vitamin E (Tocopherol) und Rosmarinextrakt etwa sind ideale Alternativen.
  • Vermeiden Sie Füllstoffe! Achten Sie darauf, kein Futter mit unnötigen Füllstoffen wie Zucker, Mais und Soja zu kaufen.
  • Die Qualität des Fleisches muss an erster Stelle der Zutatenliste stehen. Meiden Sie Produkte, die "Fleischnebenerzeugnisse" oder "tierische Nebenprodukte" enthalten.

Selbstgekochtes Futter ist die gesunde Alternative.

Sie möchten die Ernährung Ihres Vierbeiners kontrollieren? Dann kochen Sie ihm das Futter doch einfach selbst! Hier sind einige überzeugende Vorteile:

  • Kontrollierte Zutaten: Sie wissen genau, was in das Futter Ihrer Haustiere kommt.
  • Frische und Qualität: Nur frische Zutaten ohne Zusatzstoffe bieten eine bessere Ernährungsbasis.
  • Anpassbarkeit: Sie können das Futter exakt auf die Bedürfnisse und Vorlieben Ihrer Haustiere abstimmen.

Hier sind die wichtigsten Ernährungstipps für eine gesündere Fütterung:

  • BARF: Diese Fütterung basiert auf der Fütterung von rohem Fleisch, Knochen und Gemüse und soll die natürliche Ernährungsweise von Hunden und Katzen nachahmen.
  • Gekochte Ration: Oftmals besser verträglich als roh.
  • Ausgewogene Rezepte: Wenn Sie das Futter, egal welche Variante, selbst zubereiten, stellen Sie sicher, dass es ausgewogen ist und alle notwendigen Nährstoffe enthält. Lassen Sie sich dazu am besten von einem Ernährungsberater für Tiere beraten.
  • Zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel: Ergänzen Sie die Ernährung Ihrer Haustiere mit natürlichen Supplements wie Omega-3-Fettsäuren, Probiotika und Vitaminen bei Bedarf.

Fazit

Die Wahl des richtigen Futters ist für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Haustiere von entscheidender Bedeutung. Informieren Sie sich über die Inhaltsstoffe und Zusatzstoffe im Dosenfutter und ziehen Sie gegebenenfalls alternative Fütterungsmethoden in Betracht. So leisten Sie einen großen Beitrag zur Gesundheit Ihrer vierbeinigen Freunde.

 

Wenn Sie Fragen haben oder eine individuelle Ernährungsberatung wünschen, zögern Sie nicht, sich an mich zu wenden. Ich bin hier, um Ihnen und Ihren Haustieren zu helfen!


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Diese Informationen dienen lediglich der allgemeinen Information über Gesundheitsfragen. Sie sind kein Ersatz für die Beratung durch eine qualifizierte Therapeutin oder einen Therapeuten! Die Inhalte dienen ausschließlich der Hilfe zur Selbsthilfe bei Wohlbefindlichkeitsstörungen. Sie dienen nicht zur Behandlung von Krankheiten im medizinischen Sinne.

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